Inklusion Muss Laut Sein

Förderschulen ein Gastbeitrag

Wir haben immer wieder Nutzer und Nutzerinnen, die auf Inklusion Muss Laut Sein ein eigenes Thema veröffentlichen möchten. Frau Eberth beschäftigt sich mit dem Thema Förderschulen und möchte einen Einblick in ihre ehemalige Schule geben. Sie setzt sich für den Erhalt ihrer Schule ein, und vor allem auch für bessere (räumliche) Bedingungen.

Vier Schülerinnen und Schüler werden von der Direktorin verabschiedet. Es gab sogar noch einen Basketball für die sportbegeisterten Absolventen der FörderschuleEs ist Zeit zu geh’n,

so hieß es leider auch in diesem Jahr wieder am letzten Schultag vor den Sommerferien für einige Kinder der 9. Und 10. Klasse des Staatlich Regionalen Förderzentrums „Johann Heinrich Pestalozzi“ in Sondershausen.

Das Abschlussfest mit Programm begann mit der Eröffnungsrede, sowie der speziellen Auszeichnung einiger Schülerinnen und Schüler für ihre erbrachten Leistungen beim Sportfest auf dem Göldner durch ihre Schulleiterin Frau Barbara Reichhard. Alle geehrten Schülerinnen und Schüler bekamen eine Urkunde, sowie einen Ball als Präsent.

Nach der Ehrung begannen die kleinen Chorkindern der Unterstufe (1.-4. Klasse), die stolz und mit Begeisterung ihre fleißig einstudierten Tänze präsentierten, bei denen sie mit ihrer Musiklehrerin Frau Raßbach und der Aufforderung „Kommt wir wollen uns bewegen, kommt und macht alle mit“ alle Anwesenden zum Mitmachen und Mitbewegen animierten.

Es folgte der große Chor der Abschlusskinder mit tatkräftiger Unterstützung von weiteren Chorkindern der Oberstufe, sowie ihrer Musiklehrerin Frau Ludwig. Sie sangen gemeinsam einige bewegende Lieder wie z.B. Einzeldarbietungen mit Gesang und Gitarre zweier Schüler, sowie zum Abschluss gemeinsam mit dem gesamten Oberstufenchor der Förderschule einen sehr bewegenden, modernen und vor allem für weiteres Leben wegweisenden Abschlusssong, mit dem alle Schülerinnen und Schüler ihre Traurigkeit darüber deutlich machten, ihre Schule und somit von allen Lehrkräften behütetes Umfeld nun verlassen zu müssen.

Der Abschussjahrgang 2018 hat sich vor einem bunten Transparent zum Foto versammeltNach dem Programm der Schülerinnen und Schüler folgte die Zeugnisausgabe bei dem ihre Lehrerinnen Frau Franke und Frau Rechenbach, Frau Günscht vom Schulteil für geistige Entwicklung des Förderzentrums, sowie ihre Schulleiterin Frau Barbara Reichhard persönliche Worte an jeden einzelnen ihrer Schützlinge richteten. Die Abschlussschülerinnen – und Schüler, bedankten sich, wie schon in der Zeugnisausgabe sichtbar war, unter einigen Tränen bei all ihren Lehrkräften, sowie der Schulleitung und weiteren Begleitern, wie ihren Familien für die emotionale und tatkräftige Unterstützt während ihrer Schulzeit.

Vor Beendigung der öffentlichen Veranstaltung verabschiedete Schulleiterin Frau Barbara Reichhard die langjährige Lehrerin des Schulteil’s der Schule für geistige Entwicklung, Frau Edda Remele, mit einem Blumengruß aus dem Schuldienst. Frau Remele versprach der Schule auch weiterhin treu zu bleiben und sie so oft wie möglich zu besuchen.

Im Anschluss der Feierlichkeit, zeigten die Lehrerinnen und Lehrer für alle Schulabgänger, ihre Angehörigen und einige freiwillige Gäste eine Präsentation vom Kleinkindalter, über den Kindergarten und der Grundschule, schöne gemeinsame Erlebnisse in ihrer Schulzeit bis zum Tag ihres Abschlusses.
Abgerundet wurde der Tag zusätzlich vor allem für die Abschussschüler, mit einem Klassenfoto, sowie weiteren Freundschaftsfotos.

Auch für mich als ehemalige Förderschülerin dieser großartigen Schule, war es diesmal, sowie jedes Jahr ein sehr schönes und emotionales Ereignis mit lieben Menschen bestehend aus Lehrkräften, Schürinnen und Schülern, die mich seit meiner sehr schönen dort erlebten Schulzeit begleiten und in weiterhin begleiten werden.

Unter bestimmten Bedingungen und Voraussetzungen ist Inklusion durchaus sinnvoll, jedoch nicht uneingeschränkt und nicht für jede Art der Behinderung eines Kindes. Mir persönlich liegt sehr am Herzen, dass noch unzählige Schülerinnen und Schüler, vor allem aber nicht nur aus sozial schwachen Familien diese schöne und sehr wertvolle Erfahrung von Zusammenhalt und Geborgenheit durch die Fachkräfte der Förderschulen/ Förderzentren machen dürfen. Als Grundvoraussetzung dafür, finde ich es wichtig und absolut notwendig, dass Förderschulen/Förderzentren mehr Beachtung und Unterstützung in unserer Gesellschaft erfahren, die Betroffenen mehr einbezogen und gefragt werden, sowie dass diese Schulen für Kinder mit Schwächen und Beeinträchtigungen jeglicher Art mit ihren Eltern zur freien Wahl weiterhin bestehen bleiben!

Außer der Berechtigung und Möglichkeiten weitere Kinder in Förderschulen /Förderzentren einschulen zu können und zu dürfen, sollte darüber hinaus außerdem genügend räumlicher Platz für vielfältige Unterrichtsmöglichkeiten, sowie Pausen, weitere Ruhezeiten und evntl. Nachmittagsbetreuung vorhanden sein.

Für die positive und ungestörte Entwicklung dieser Kinder, sowie einen angst- und sorgenfreien Schulalltag, finde ich es besonders wichtig, dass Rücksichtnahme von weiteren Beteiligten, wie z.B. von ebenfalls im selben Schulgebäude befindlichen Personen oberste Priorität haben.

Bei jedem einzelnen Besuch in meiner ehemaligen Schule, fühle ich mich absolut positiv in meine eigene Schulzeit zurückversetzt und denke an meinen eigenen, für mich sehr schönen, aber auch sehr schmerzlichen Tag des Abschiedes von meiner ehemaligen Schule mit allen Lehrkräften, sowie damaligen Mitschülerinnen und Mitschülern zurück.

Bedanken möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei der amtierenden Schulleiterin und meiner damaligen stellvertretenden Schulleiterin Frau Reichhard, unseren damaligen Klassenlehrerinnen Frau Zimmermann, Frau Kürschner und Frau Brust, sowie bei allen weiteren ehemaligen und derzeitigen Lehrkräften für die jahrelange liebevolle und kompetente Betreuung und Unterrichtung während meiner Schulzeit, die ich sehr vermisse und immer in sehr guter und wehmütiger Erinnerung behalte!

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